Was ist Basketball?
Definition laut Wikipedia:
Basketball ist eine meist in der Halle betriebene Ballsportart, bei der zwei Mannschaften versuchen, den Spielball in die beiden in einer Höhe von 3,05 Metern an den gegenüberliegenden Schmalseiten des Spielfelds angebrachten Körbe zu werfen. Eine Mannschaft besteht dabei aus fünf Feldspielern und bis zu sieben Auswechselspielern. Jeder Treffer in den Korb aus dem Spiel heraus zählt je nach Entfernung zwei oder drei Punkte. Ein getroffener Freiwurf zählt einen Punkt. Es gewinnt die Mannschaft mit der höheren Punktzahl.
Diese Beschreibung klingt scheinbar einfach. Wenn man jedoch die Einträge von Fussball, Volleyball oder Handball mit demjenigen des Basketballs vergleicht, fällt auf, dass sich die Autoren sehr viel Zeit nehmen mussten, um das Spielprinzip, die Zeitregeln, die Spielregeln und die Spielerpositionen zu beschreiben. Basketball ist die schnellste Ballteamsportart mit dem komplexesten Regelwerk.
Die Sportart wurde 1891 an der YMCA Training School in Springfield vom kanadischen Arzt und Pädagogen James Naismith erfunden. Dieser suchte eine Hallensportart für den Winter, bei der sich die Studenten nicht verletzten sollten und die dem eindimensionalen Spielcharakter des Footballs eine weitere Dimension hinzufügen sollte.
Er hängte zwei Pfirsichkörbe auf 10 Fuss (3,05m) und los ging’s.
Viele Regeln sowie die Spielerzahl wurden mit den Jahren angepasst. Seit 1896 stehen jedoch fünf Spieler auf dem Feld, die sich an ein Spielprinzip halten müssen, das bis heute gleich geblieben ist.
Weiter Informationen findet man online unter http://de.wikipedia.org/wiki/Basketball
Das Basketballfeld
Spielerpositionen und Aufgaben
Jeder Spieler auf dem Feld hat seine Aufgaben. Diese können zwar von Team zu Team variieren, aber grundsätzlich unterscheidet man folgende Spielertypen:
Point Guard (Spielposition 1)
Der Point Guard, auch Aufbauspieler genannt, ist der Denker und Lenker auf dem Spielfeld. Er ist oft ein kleiner Spieler, der sehr schnell ist und über eine gute Ballkontrolle verfügt. Seine Aufgabe ist es, die Systeme anzusagen und zu entscheiden, zu welchem Spieler er den Eröffnungspass spielt. Er hat damit entscheidende Auswirkungen auf den Spielverlauf.
Shooting Guard (Spielposition 2)
Der Shooting Guard ist oft der zweite Point Guard auf dem Feld – dies, weil er die meisten Pässe erhält. In der Regel ist auch der Shooting Guard ein eher kleiner Spieler mit einem überaus guten Distanzwurf und Passverhalten.
Small Forward (Spielposition 3)
Der Small Forward ist meist gross und kräftig, muss aber auch zu schnellen, flinken Spielzügen fähig sein. In seiner Rolle versucht er hauptsächlich, zum Korb zu ziehen und so zum Korberfolg zu gelangen.
Power Forward (Spielposition 4)
Ein Power Forward ist ein grosser Spieler, der im Innenraum wirkt. Das bedeutet, dass er sehr oft im Bereich der Freiwurflinie anzutreffen ist. Er ist eine Mischung zwischen Shooting Guard und Small Forward, einfach im Innenraum im Bereich der 3 Sekunden Zone aktiv und im Normalfall von grösserer Statur.
Center (Spielposition 5)
Der Center ist der grösste und kräftigste Spieler auf dem Feld. Er ist in der Regel in unmittelbarer Korbnähe anzutreffen. Durch seine überragende Grösse hat er dort gute Chancen, zum Korberfolg zu gelangen. Die Nachteile der Center-Spieler sind meist, dass sie aufgrund ihrer Grösse langsam und in der Ballbehandlung eher schlecht sind.
Weiter Ausdrücke und Fachbegriffe sind im Glossar aufgelistet.
Option mit 2 Point Guards
Es gibt immer Situationen während eines Spiels, in denen man auf andere Optionen ausweichen muss.
Im Basketball gibt es nicht nur eine Mann-Mann-Verteidigung, sondern auch eine Zonenverteidigung (Raumverteidigung). Diese erfordert wiederum ein anderes Angriffskonzept. Aber auch in diesen Situationen gibt es Fixpunkte, in diesem Fall die Verlängerung der Zone nach oben, die anderen Prinzipien bleiben sich gleich.
Zeitfaktor
Basketball ist ein Spiel mit sehr strengen Zeitvorgaben:
Der Spieler darf den Ball nur 5 Sekunden in den Händen halten. Nach Ablauf dieser Zeit muss er den Ball zu einem Mitspieler passen, dribbeln (auch: prellen) oder auf den Korb werfen. Bei Nichtbeachtung dieser Regel wird das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen und der Ballbesitz wechselt zur gegnerischen Mannschaft. Diese Regel gilt beim Einwurf von der Seitenlinie, während dem Spiel und auch beim Freiwurf.
Ist der Einwurf erfolgt, muss das angreifende Team den Ball innerhalb von 8 Sekunden aus der eigenen Platzhälfte bringen. Ansonsten liegt ein Regelverstoss vor. Befindet sich der Ball einmal in der gegnerischen Platzhälfte, so darf er nicht mehr zurück in die eigene Platzhälfte gedribbelt oder gepasst werden.
Dem angreifendem Team stehen für den ganzen Angriff 24 Sekunden zur Verfügung. In dieser Zeit muss der Ball den gegnerischen Korb berührt haben.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich der angreifende Spieler nur 3 Sekunden in der Zone aufhalten darf, der Verteidiger jedoch nicht dieser Regel unterliegt.
Die 3 Korridore
Um eine bessere Verteilung der Spieler auf dem Feld zu erreichen, wird dieses in 3 (nicht sichtbare) Korridore unterteilt.
Im Korridor 1 bewegt sich der Point Guard oder in gewissen Spielsituationen einfach der ballführende Spieler. In den Korridoren 2 und 3 bewegen sich die Flügelspieler, auch Small Forward oder Shooting Guard genannt, je nach Fähigkeiten oder Körpergrösse.
Auf den Übergangslinien der Korridore folgen die Spieler auf den Positionen 4/5, Power Forward und Center. Wie bereits erwähnt, sind diese Spieler meist etwas grösser und daher auch langsamer als die Spieler auf den Positionen 1/2/3.
Angriffs- und Verteidigungsdreieck
Der Point Gurad ist der wichtigste Spieler im Basketball. Als wichtigster Spieler auf dem Feld organisiert der Point Guard das Spiel und bestimmt das Tempo und Spielsystem. Er ist der verlängerte Arm des Coaches auf dem Spielfeld.
Für ihn ist es absolut wichtig, dass er beim Spielaufbau im Angriffsdreieck bleibt und sich nicht von der Verteidigung auf eine Seite abdrängen lässt. Falls es die Situation verlangt, muss ihm ein Mannschaftskollege beim Spielaufbau helfen. In dieser Situation kommt wiederum das Prinzip der 3 Korridore zum Tragen.
Raumaufteilungen
Damit sich die Spieler auf dem Feld besser organisieren können, gibt es 2 weitere wichtige imaginäre Linien:
Eine Linie ist die Verlängerung der Freiwurflinie bis an die Seitenlinien, die andere Linie ist die sogenannte “Helpline”, die über das ganze Feld von Korb zu Korb führt.
Diese Linien sind für das Basketballspiel von enormer Wichtigkeit – insbesondere die Verlängerung der Freiwurflinie und deren Schnittpunkte mit der 3-Punkte Linie.
Im Regelfall sollten im Angriff “2-Linienpässe” nicht gespielt werden. Darunter versteht man Zuspiele zwischen zwei Spielern, bei denen der Ball zwei Linien überqueren muss. Dies ist deshalb zu vermeiden, weil solche Pässe oft von der Verteidigung abgefangen werden.
Durch das Kreuz, das durch die Überschneidung der verlängerten Freiwurflinie und der Helpline entsteht, ergibt sich im Angriffsspiel ein 4-Zonen-Feld.
Prinzipien
Die Spieler befinden sich immer…
– auf den Schnittpunkten von Freiwurfline und 3-Punktlinie
– auf der Verlängerung der Korblinie nahe der Grundlinie
– auf der “Helpline”
– auf der Verlängerungen der Zonenlinien bis über die 3-Punktelinie
– das Spacing wird respektiert
– es gibt keine “2-Linienpässe”
– keine 2 Innen- oder Aussenspieler befinden sich gleichen Raum
Systeme können für ein Spiel erfolgsentscheidend sein. Wenn man sich an gewisse Prinzipen hält, ist jedoch auch das Spielen ohne Systeme möglich. Dies entspricht im Basketball einer sehr hohen Kunst, die nur von sehr wenigen, äusserst gut eingespielten Teams erfolgreich praktiziert wird. Im Normalfall werden Systeme angewendet und im Spielverlauf angesagt. Dann wird versucht, sie bis zum abschliessenden Korberfolg durchzuspielen.
Jedes Team verfügt über ein Repertoire mehrerer Systeme mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die es je nach Stärken der eigenen, auf dem Feld stehenden Spieler oder aber je nach Schwächen des Gegners einsetzt.
Spielerpositionen im geometrischem Basketball-System
Es ist wichtig, dass sich die Spieler zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden. Jedes Spielsystem verlangt unterschiedliche Bewegungsmuster.
Grundaufstellung: Point Guard (Pos. 1) befindet sich auf der Helpline ausserhalb der 3-Punkte-Linie. Auf den Schnittpunkten der verlängerten Freiwurflinie mit dem 3-Punkte-Halbkreis sind die Positionen 2/3 im 45-Grad-Winkel zum Korb aufgestellt. Die Spielerposition 4 befindet sich in der Mitte der Freiwurflinie, Position 5 auf einer Seite bei der 30 cm Markierung an der Zone.
Damit ein guter Pass von Position 1 auf die Position 2 oder 3 möglich ist, muss der Point Guard (Pos. 1) die doppelte Distanz zwischen Freiwurflinie und Korb zwischen sich und den Korb bringen. Die Fläche zwischen ihm und den Positionen 2 und 3 entspricht dann dem umgekehrten Dreieck, das sich zwischen den Positionen 2 und 3 und dem Korb aufspannt.
Eine optionale Aufstellung für die Positionen 2 und 3 ist auch die Verlängerung der Korblinie (an der Baseline), vor allem wenn sich schon ein (eigener / gegnerischer?) Spieler auf der gleichen Seite befindet.
Die Positionen der Spieler 1-3 können variieren, ausserdem können die Spieler der Pos. 4/5 ihre Platzierung untereinander abwechseln.
Spacing
Unter „Spacing“ versteht man nichts anderes, als dass die Spieler darauf achten sollen, die Distanzen untereinander einzuhalten. Verschiebt sich ein Spieler, muss sich der andere Spieler auch verschieben, so dass der Abstand zwischen ihnen immer gleich bleibt.
Selbst wenn sich der Spieler auf der Pos. 4 am linken oder rechten Ende der Freiwurfline aufhält oder sich beide Innenspieler (Pos. 4/5) an den Ecken positionieren, ändert sich beim Spacing nichts:
Die Distanzen werden weiterhin eingehalten.
Spielerrotation
Unter Rotation versteht man das Verschieben der Spieler auf dem Spielfeld in Abhängigkeit zum Ball und unter Einhaltung der Spacing-Regeln.
Grundsätzlich gilt, dass sich nie 2 Aussenspieler oder 2 Innenspieler in der gleichen Zone aufhalten (siehe Raumaufteilung). 1 Innenspieler und 1 Aussenspieler in der gleichen Zone sind der Normalfall.
Wird der Ball zu einem Spieler (Pos.3) in einer Zone gepasst (gestrichelte Linie) und dieser dribbelt in eine Richtung, muss der andere Spieler diese Position verlassen (rote Linie).
Generell gilt: Wenn ein Spieler seine Position verlässt, muss ein anderer Spieler die leer gewordene Position wieder besetzen. Je nach Spielsystem kann es auch sein, dass leer gewordene Positionen wertvolle Lücken für Manöver bilden.
So sind die Spieler immer in der richtigen Position für den Pass und es besteht eine „geografische“ Balance zwischen Innen- und Aussenspielern
So bleiben die Passwege zwischen den Positionen 2,3 und 5 und zwischen den Positionen 1,4 und 5 immer gleich lang und sind immer möglich
Falls der Ball zum Center geht, ist die Rotation der Aussenspieler besonders wichtig – der Pass auf die Positionen 1,2 und 3 muss immer eine Option sein.
Der passende Spieler 3 geht in die untere Ecke des Spielfelds und Spieler 2 ersetzt ihn auf der Seite.
Spieler 1 muss jetzt schauen, was der Center macht. Falls dieser zur Baseline dreht, muss Spieler 1 in die Ecke(Opt.1). Dreht sich der Center zur Mitte, muss Spieler 1 nach oben in die Mitte laufen (Opt.2).
In Reaktion darauf kommt ihm Spieler 4 bis zur Freiwurflinie entgegen. Dort muss er sich so positionieren, dass er beide Passoptionen nicht behindert und auch selber den Ball bekommen könnte.
Reflexion
Durch die Beschäftigung mit der Basketballgeometrie und durch das Erstellen der Grafiken wurde mir klar, dass das Befolgen im Training erlernter Spielprinzipien in der Matchsituation nicht willkürlich ist, sondern einem tieferen Sinn folgt: Sie geben den Spielern die Möglichkeit, auf fast alle Spielsituationen zu reagieren – dies im Wissen, dass die Mitspieler den gleichen Prinzipien folgen, was eine grosse Sicherheit bietet.
Da ich die Grafiken der Spielsysteme so erstellen musste, dass auch Basketball-Laien sie verstehen, war ich gezwungen, ihre Einfachheit zu betonen und den Sinn der Bewegungsabläufe zu hinterfragen.
Wie John Maeda (Designer, Autor, Interaction-Designer sowie Informatiker, der sich der Verknüpfung zwischen Gestaltung und Technologie und deren Vereinfachung im täglichen Leben verschrieben hat) ist es auch mein Ziel, die Dinge in ihrer Einfachheit zu verstehen oder ihre Komplexität so weit zu reduzieren, bis die Zusammenhänge einfach werden. Die Einfachheit der Darstellung erlaubt den konzentrierten Blick fürs Wesentliche. So sind auch Basketballfachleute von gewissen Facetten überrascht, die sie in meinen Grafiken finden. So sagte Riet Lareida (Ausbilder beim Schweizer Basketballverband und Assistenz-Coach des Schweizer Nationalteams): „Im Prinzip weiss man ja, dass es diese Abläufe gibt und das sich die Spieler an die Prinzipien halten sollten, aber man ist doch überrascht, wenn man es so deutlich sieht. Ich denke, diese Darstellungsweisen und die Analyse, die sie möglich machen, helfen auch den Spielern, die Abläufe zu verstehen und ihnen auf die immer wiederkehrende Frage „Wieso mache ich das?“ eine Antwort zu geben.“